Sonntag, 27. April 2014

Istanbul for one day


Der Winter war zwar nicht besonders schneereich, durch meinen neuen Job und dem damit wieder etwas südlicher verbundenen Wohnort gab es aber dieses Jahr über 20 Tage auf dem Snowboard in den Bergen. Was einerseits sehr viel Spaß bedeutete, ließ aber aus Zeit- und Geldgründen auch keine anderweitigen Reisen zu, daher war es hier eher ruhig.

So sah mein Winter aus. Yessa.
Doch das sollte sich Mitte April endlich wieder ändern. Und mein Reiseziel in diesem Frühjahr war mal anders als das typische Strand/Surfen/Dschungel-Abenteuer, was mich sonst (und auch immer noch sehr!) so anzieht. Nein, dieses Reiseziel forderte von allen Freunden, meiner Familie und Bekannten eher den Wortlaut: "Waaas, bist du verrückt? Warum? Ist das nicht gefährlich? Was willst du denn da bitte?".

Doch ich ließ mich nicht beirren: ab in den Iran!

Zusammen mit drei Freunden machte ich mich also an Flugbuchung, las mir alle möglichen Bücher und Romane zum Iran durch (Tipp: Eskandar von Siba Shakib!), Romy besorgte uns allen in wunderbar unkompliziert Visa und so saß ich an einem Donnerstag im April um 7:30 im Flugzeug gen Istanbul. Dort hatte ich einen ganzen Tag lang Aufenthalt, ehe ich dann am Abend vom Flughafen am anderen Ende der Stadt weiter in Richtung Teheran abheben sollte. Nach Istanbul wollte ich eh schon immer, also war das perfekt. 

Nach einer schier ewig dauernden Passkontrolle schnappte ich mir meinen Rucksack vom Band und weiter ging's mit dem Bus in die Innenstadt. Dank der Info im kleinen Touri-Büro fand ich den kleinen Laden von Bagaj Istanbul, wo man sein Gepäck für kleines Geld abstellen kann. Super praktische Sache, direkt am Taksimplatz und somit sehr zentral für die Busse vom und zum Flughafen gelegen. 

Danach ließ ich mich einfach durch Beyoglu treiben - und die 6 Stunden vergingen wie im Flug. Taksimplatz, Istiklal, viele, viele super süße Shops, Cafés und Kneipen und anliegende Sehenswürdigkeiten wurden begutachtet. 

Schöner Kitsch. 
Kitsch again.
Gegenüber der Üc Haren Kilisesi Istanbul.

Istiklal

Finde den Fehler.

Galata.
Diskussionen.

 2 XXL Blusen für den Hejab-Style im Iran reicher (und wenn nicht der erste Tag gewesen wäre, hätte ich die Läden leergekauft, alle!) und mit der Kamera immer im Anschlag, überquerte ich dann auch die Galata Brücke und schaute mir noch die sehr hübsche Neue Moschee an. Zugegebenerweise war dies die erste Moschee, die ich in meinem Leben besuchte - trotz einem halben Jahr in Indonesien.

Selfie-time vor der Neuen Moschee.
Die Neue Moschee von innen.
Fischer auf der Galata Brücke.


Wunderhübscher Buchladen.

Total überwältigt von dieser Stadt und begierig, noch mehr zu sehen, gönnte ich mir nur einen Börek auf die Hand und wanderte weiter durch die Straßen. Leider war die Zeit einfach viel zu schnell vorbei und ich musste mich schon bald auf den Weg zum Flughafen machen. Wenn man 18 Uhr mit einem Bus gen Sabiha Gökcen Airport fahren muss, kann dies schon mal 2,5 Stunden dauern - das musste ich am eigenen Leibe erfahren. Doch pünktlich kam ich dann doch durch die wieder ewig dauernde Passkontrolle und stieg mit Tuch und langen Sachen bewaffnet gegen 23 Uhr ins Flugzeug...

Istanbul, ich komme definitiv wieder - und bringe einen großen Koffer für all deine Schätze mit!