Montag, 17. Oktober 2016

Indien - unverhofft kommt oft


Eigentlich wollte ich im September mit meiner Freundin Vero, mit der ich in den letzten Monaten durch dick und dünn gegangen und die mir immer mehr ans Herz gewachsen war, einen Roadtrip nach Frankreich und Spanien machen. Ein Zelt, Surfboards, gute Musik und Wind in den Haaren. Eine vorerst letzte gemeinsame Zeit zu Zweit, bevor Vero ihren Traum wahr macht und in Indien ihre Yogalehrerausbildung startet und dann um die Welt zieht.

Nach einem Abend voller Überlegungen und einigen neuen Informationen reifte jedoch ein neuer Plan: ich fliege einfach mit nach Indien! Der Flug war dann schnell gebucht - 450€ Return und Direktflug von Frankfurt nach Delhi zu guten Flugzeiten - ein mega Schnäppchen.

Nach einer Woche voller Abschiede, packen und umziehen für Vero und viel Arbeit saßen wir dann mit Rucksack, ein paar Tränen in den Augen und doch voller Vorfreude im Flugzeug gen Delhi.

Reisen zu zweit, yay! :)

Unsere 'normalen' Reisegewohnheiten wurden schon im Vornherein auf die Probe gestellt; statt wie gewohnt nur die Unterkunft für die erste Nacht zu buchen und dann vor Ort zu schauen, wie es einem gefällt, und wie man von Destination zu Destination kommt, ließ sich in Indien nicht so umsetzen. Zumindest nicht, wenn man so wie wir vorhatte, auch mal Nachtzug zu fahren. Aber dazu im nächsten Blogpost mehr.

Direkt vom Flughafen, der erstaunlich ruhig und wenig bevölkert war, fuhren wir mit dem Meru Taxi bis zum Bahnhof Delhi DEE, um unseren Zug nach Agra zu bekommen. Schon am Flughafen waren wir erstaunt ob der relativen Ruhe und vor allem der Absenz von nervigen Taxifahrern, die uns ködern wollten. Auch am Bahnhof war es recht sauber und leer. Nur eins konnten wir gleich bestätigen: Warm! Warm! Warm! Und: alle, aber wirklich aaallleee, starrten uns an.

Zugvero
Sogar mit Namen ausgeschrieben wird man im indischen Zug!


Die erste Zugfahrt war sehr entspannt - in unserem vorher reservierten Waggon mit Klimaanlage ließen wir uns zunächst ganz unten nieder und legten uns dann eine Weile ganz hoch zum schlafen. In Agra gönnten wir uns dann das wohl luxuriöseste Hotel der Reise und wurden daher auch mit dem Taxi abgeholt.

Agra
Was kann man zu dieser Stadt, ungefähr 3 Stunden südlich von Neu-Delhi gelegen, wohl sagen...wahrscheinlich nur: what the fuck? Warum ist es so dreckig, stinkig und unglaublich wenig gepflegt? Der erste Indien-Schock erwartete uns in der Rikscha, denn wir sahen nur Müll und dreckige Straßen. Das Grand Imperial Hotel war aber ganz schick - und das Beste: es hat einen Pool! Doch wir wollten ja auch ein bisschen was sehen und engagierten Ali als Rikschafahrer, der uns zum Fort von Agra bringen sollte.

Neue Frisur gefällig?
Agra Straßenimpressionen
Hello Ali!
Kleine Kinder werden geschminkt. Sehr, sehr stark!

Im Agra-Fort selbst war es dann ganz ok und nicht mehr ganz so schmutzig - aber das spannendste hier war wohl der Blick auf das Taj Mahal aus der Ferne. Zudem wurden wir erste Opfer von mehr oder weniger heimlichen Fotos und erfragten Selfies. Da steht halt auch mal ganz dreist ein Mensch mitten vor dir und fotografiert einem ins Gesicht. Aber so hatten wir auch keine Skrupel mehr, Menschen einfach so zu fotografieren, ha!

Agra Fort.
Einige Inder. 
Agra Fort von innen.
Birkenstock Gizeh Werbung? 
Turbanmänner. Ganz, ganz große Liebe!
Baby Taj!
Namaste. 

Bestes Indien-Symboldbild der Welt!


Ein wirklich schöner Punkt an diesem Tag war der zweite Punkt auf der Liste: das Baby Taj - kaum Touristen und süße Architektur. Diese weißen Marmorfliesen und der Blick über den Fluss - der Wahnsinn!

Taj Mahal
Wenn schon Indien, dann auch Taj Mahal - also standen wir früh um 10 vor 6 in der Schlange zum Einlass an. Der dichte Smog über Agra machte leider einen Anblick im glänzenden Sonnenaufgang eher unwahrscheinlich, wir hofften jedoch auch ein bisschen auf weniger Menschenmassen. Nachdem wir die 1.000 Rupien (die in den letzten Jahren überdurchschnittlich schnell stiegen: von 500 auf 750 auf jetzt 1.000, was knapp 13 Euro entspricht, in Indien eine Menge Asche) für Ausländer gezahlt hatten, stellten wir uns in die schön nach Weibchen und Männchen getrennte Schlange.

Und dann ging es los: die Fotoarie! Von allen Seiten klickten wir uns durch die Gegend. Leider ist auch das Gelände in einem sehr verbesserungswürdigen Zustand - die Wasserbecken nicht geputzt, die Bäume ungeschnitten und Blumen waren gerade aus. Sehr, sehr schade.
Ein bisschen Iran-Feeling.

Reflections.
Mit dem Eli-Tuch von der Oma <3
Fluss.
Taj Mahal mal anders.
Viele bunte Saris. 
Selfie-Taj. Nur echt mit Schweißtropfen. 

Nach 2 Stunden ließen wir das Taj Mahal hinter uns und unser Fahrer Ali brachte uns wieder ins Hotel. Auf der Suche nach Fußkettchen ließen wir uns dann nochmal durch die Stadt fahren und lunchten im wirklich hübschen Green Park Restaurant. Den Nachmittag ließen wir uns im Hotelpool treiben und genossen das Flashpackerleben, bevor das reale Indien wieder auf uns einprasselte...


Pool-Girls!
Affen gabs beim Abendessen auch. 

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